Unsere Arbeitsgruppen
In den Gremien des Fachverbands Traumapädagogik engagieren sich Expert:innen und Fachmenschen aus diversen Bereichen, die sich mit Leidenschaft der Traumapädagogik widmen. Gemeinsam werden kreative Konzepte entwickelt und mit Begeisterung in die Praxis umgesetzt … denn unser Ziel ist es, andere zur aktiven Teilnahme zu motivieren!
mehr erfahrt ihr: Was wir machen
Arbeitsgruppen Fachverbands Traumapädagogik
Arbeitsgruppe Schulen
Die Arbeitsgemeinschaft „Schulen“ besteht seit 19.04.2010. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, die schulischen Gegebenheiten unter traumapädagogischen Aspekten zu beleuchten. Dabei ist die Ausgestaltung offen. Der Blick richtet sich auf die Fragestellung, was Schulen brauchen, um diesen besonderen Kindern gerecht werden zu können. Außergewöhnliche Kinder brauchen ausgefallene Konzeptionen, um ihren Weg gehen zu können.
Schulen sollten konsequent Prinzipien wie Wertschätzung, Lösungs- und Ressourcenorientierung, Sicherheit und Verlässlichkeit, Selbstwirksamkeit und Zugehörigkeit berücksichtigen und einarbeiten.
Seit Wochen ist Herr M. am Rande seiner nervlichen Belastbarkeit. Herr M. ist Lehrer, an einer Grundschule. In diesem Schuljahr hat er einen neuen Schüler, Aaron. Aaron ist unverschämt, er hat keinen Respekt, er beschimpft ihn. Manchmal schlägt er ihn sogar. Er ist laut, ständig produziert er Geräusche. Herr M. muss sich manchmal sehr zusammenreißen, am liebsten würde er ….aber das darf er niemals tun, er versteht selber nicht, dass Aaron ihn so weit bringt. Und der Rest der Klasse? Die Eltern beschweren sich schon. Aaron soll weg, er stört, er hält die anderen vom Lernen ab, aus denen soll doch mal was werden. Die Klasse will ihn nicht und Herr M. will ihn auch nicht mehr, er schafft es einfach nicht mehr….
Schulen haben einen Bildungsauftrag für alle Schüler: innen – selbstverständlich auch für traumatisierte junge Menschen. Auch Aaron hat ein Recht auf schulische Bildung. Hintergrundwissen und traumapädagogische Kompetenzen haben aber noch nicht den Einzug ins schulische Bildungssystem gefunden. Traumatisierte Kinder testen durch ihre außergewöhnlichen, (über) lebensnotwendigen Strategien das Schulsystem und präsentieren sich oft als sehr problematische und unlösbare Fälle, die die Klasse und das Lehrpersonal an ihre Grenzen bringen. Verhaltensweisen werden oft nicht verstanden und fehlinterpretiert.
Kontakt: Eva-Maria Hoffart, Sprecherin AG Schulen
Arbeitsgruppe Traumapädagogisch-diagnostisches Verstehen
Die „AG Traumapädagogisch-diagnostisches Verstehen“ hat ihre Arbeit vorerst beendet. Die Ergebnisse finden sich insbesondere in dem Werkbuch “ Traumapädagogisch-diagnostisches Verstehen“ , welches 2022 im Beltz Juventa Verlag erschienen ist.
Arbeitsgruppe Pflegekinder
Unsere Arbeitsgruppe Pflegekinder hat sich am 29.06.2018 in Köln gründet. In der Arbeitsgruppe sollen traumpädagogische Themen mit Blick auf das Pflegekinderwesen erarbeitet werden. Dazu gibt es verschiedene Ideen und Fragestellungen (Wie können die Standards für traumapädagogische Konzepte im familiären Setting gelebt und umgesetzt werden? Was gibt es bisher schon? Netzwerkarbeit mit anderen Verbänden? Traumapädagogik als fester Bestandteil in der Vorbereitung von Pflegeeltern? Interdisziplinäre Vernetzung für und mit Pflegefamilien? Was spiegelt die politische Situation wieder?) Diese und weitere Fragen sollen in dieser Arbeitsgruppe besprochen, diskutiert und erarbeitet werden. Ziel könnte dabei die Erstellung eines Handlungsleitfadens auf Grundlage der traumpädagogischen Standards des Fachverbands Traumpädagogik e.V. sein. Gleichzeitig sollen die Pflegefamilien auf Dauer bewusster in den Blick genommen werden, damit sie als (professionelle) Familie Zugang zum Thema Traumapädagogik erhalten und ein Transfer in den Alltag gelingen kann. Eine Vielfalt von verschiedenen Professionen in der Arbeitsgruppe ist gewünscht, damit unterschiedliche Perspektiven eingenommen werden können.“
Kontakt: Guido Wedemann
Arbeitsgruppe Einrichtungen
Die AG Einrichtungen wurde als zweite Arbeitsgruppe der BAG 2009 gegründet. Seither wird in der Arbeitsgruppe sehr intensiv und fachlich dabei mit viel Freude an wichtigen Zielen der BAG gearbeitet. Nämlich notwendige, verständliche und handhabbare Standards für die traumapädagogische Arbeit in Einrichtungen zu beschreiben um den Einrichtungen zum einen Orientierung und Anregungen für ihre traumapädagogische Entwicklung zu bieten und zum anderen die traumapädagogischen Angebote überprüfbar bezüglich ihrer Qualität zu machen. Das Anliegen der BAG ist es so weit als möglich sicher zu stellen, dass dort wo „Traumapädagogik“ drauf steht auch „Traumapädagogik“ drin ist und somit Familien und Zuweiser, die einen sicheren Ort für traumatisierte Kinder und Jugendliche suchen überprüfbare Qualitätsmerkmale an die Hand zu geben.
Im ersten Schritt hat die Arbeitsgruppe in einem zweieinhalbjährigen Prozess traumapädagogische Standards (zunächst fokussiert auf stationäre Angebote) beschrieben, in Expertenrunden diskutiert und 2011 an der Fachtagung der BAG in Mainz der Öffentlichkeit präsentiert. Die Standards werden seit dem von vielen Einrichtungen, Behörden und Fachleuten abgerufen, herangezogen und/oder zitiert.
Nach der Veröffentlichung der Standards hat sich die AG zur Aufgabe gemacht die Standards einer breiten Fachöffentlichkeit zukommen zu lassen und gleichzeitig die traumapädagogischen Begründungen zu den Standards zu liefern. Damit war das Projekt „Buchveröffentlichung“ geboren. In einer intensiven Teamarbeit der AG und in Kooperation mit Fachleuten aus Wissenschaft, Therapie und Lehre entstand das Buch „Traumapädagogische Standards in der stationären Kinder- und Jugendhilfe“ – Eine Praxis- und Orientierungshilfe der BAG Traumapädagogik, das im April 2013 auf den Markt kam.
Kontakt: Detlev Wiesinger, Sprecher AG Einrichtungen
Arbeitsgruppe Inobhutnahme
Unsere Arbeitsgruppe ‚Inobhutnahme‘ ist die Stimme für Kinder in schwierigen Lebenslagen. Mit einem Herz für die Kleinsten engagieren wir uns leidenschaftlich für ihr Wohlergehen. Wir analysieren die besonderen Herausforderungen der Inobhutnahme von stationären Gruppen und gehen Fragen nach, die im Zwangskontext entstehen. Wie schaffen wir eine fürsorgliche Willkommenskultur? Wie können wir in diesem Setting sichere Orte schaffen? Und vor allem: Wie bauen wir starke Beziehungen auf, die auch in Krisen Bestand haben? In unserer Arbeit legen wir besonderen Wert darauf, die Kinder zu unterstützen und einen Raum zu schaffen, in dem sie sich sicher und verstanden fühlen.
Arbeitsgruppe Frühe Kindheit
Im Jahr 2021 wurde die AG Frühe Kindheit gegründet. Im gegenseitigen Austausch interessierter Fachkräfte entstand die gemeinsame Annahme, dass es einen spezifischen Bedarf an traumapädagogischem Verstehen und Interventionen für Kinder im Alter von 0-6 den bisherigen Hilfestrukturen gibt. Es ist eine Zunahme an Babys und Kleinkindern mit traumatischen Erlebnissen im Kinder- und Jugend-Hilfekontext zu beobachten, während nicht automatisch die entsprechende Expertise vorhanden ist.
Die AG hat sich zum Ziel gesetzt, traumapädagogisches Wissen und Handeln in der Frühen Kindheit zu etablieren. Konkrete Ansätze:
- Anpassung der traumapädagogischen Standards für die Zielgruppe 0-6
- Traumapädagogische Ausrichtung von Einrichtungen der frühen Kindheit (KiTa)
- Traumapädagogische Bausteine für 1. Hilfe-Kurse am Kind
Die AG Frühe Kindheit traf sich im November 2024 in Kassel-Oberzwehren. Es wurde an der Entwicklung der Standards für die Frühe Kindheit weitergearbeitet. Spaßig wars dann auch abends als zum Ausgleich zur engagierten Denkarbeit die Kegelkugeln rollen durften
Arbeitsgruppe Handicap
Unsere Arbeitsgruppe Handicap widmet sich engagiert den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Traumapädagogik.
Kontakt unter: info@fachverband-traumapaedagogik.org
Arbeitsgruppe Jugendamt
In unserer Arbeitsgruppe ‚Jugendamt‘ setzen wir uns mit Herzblut für das Wohl der jungen Menschen ein. Wir arbeiten engagiert daran, bedürftigen Jugendlichen eine sichere und unterstützende Umgebung zu bieten. Unser Fokus liegt auf dem Aufbau von Vertrauen, der Förderung von Selbstständigkeit und der Schaffung von Perspektiven für eine positive Zukunft. Wir sind leidenschaftliche Befürworter einer traumasensiblen Jugendhilfe und setzen uns aktiv dafür ein, dass Kinder und Jugendliche die bestmögliche Betreuung und Unterstützung erhalten, die sie verdienen.